Die Synagoge

 

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Die Synagoge in Meran

Die jüdische Gemeinde umfasst heute rund 50 Mitglieder. In der Synagoge werden regelmäßig Gottesdienste abgehalten. Im nahe gelegenen Kulturzentrum Anne Frank finden Tagungen, religiöse Feierlichkeiten und Hebräisch-Kurse statt. Die Synagoge wurde während Südtirols NS-Besetzung von September 1943 bis April 1945 als Magazin verwendet, das Gebäude und ein Teil der Einrichtung blieben jedoch erhalten.

Ab 1894 lud die Königswarter-Stiftung Kurgäste und jüdische Einwohner und Einwohnerinnen Merans zu Gottesdiensten in den Betsaal des Asyls für mittellose Juden, das 1893 dank der Spenden aus vielen Ländern eröffnet wurde. Doch bald wurde diese Räumlichkeit zu klein. Kurator Rudolf Magnus regte daher die Planung einer Synagoge an, erläutert Aron Tänzer in seiner historischen Darstellung. Am 25. April 1900 fasste das Kuratorium der Königswarter-Stiftung den Entschluss, auf dem Grundstück, das an das jüdische Asyl grenzte, eine Synagoge zu errichten. Die Bauausführung erfolgte unter der Leitung des Architekturbüros Musch & Lun.

 

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Rabbiner Aron Tänzer zwischen seinen Söhnen Fritz und Paul während des Ersten Weltkriegs

Am 27. März 1901 wurde die Synagoge Merans als erste Synagoge Tirols eröffnet. Aron Tänzer, damals noch Landesrabbiner für Tirol und Vorarlberg und später, von 1905 bis 1907 Rabbiner in Meran, zündete die "ewige Lampe" an. Zahlreiche Anwesende bestaunten das vom Gesang Kantor Löwys erfüllte und mit elektrischem Licht beleuchtete Gotteshaus.

Die Ansprache zur Eröffnung der Synagoge hielt Friedrich Stransky. Er betonte die zentrale Bedeutung der Wohltätigkeit für das Judentum und zitierte aus dem kürzlich erschienen Hauptwerk von Moritz Lazarus "Ethik des Judentums", wenn er sagte: "Wie wahre Religiosität ohne Ausübung von Wohltaten nicht zu denken ist, so entspringt jede Guttat einem gläubigen Herzen." 

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Friedrich Stransky